Es kam ein Anruf für unsere Artenschutzfachberater für Wespen und Hornissen: Ein Wespennest würde sich unter einem Stein befinden.
Wir vereinbarten einen Vor Ort Termin und fanden folgende Situation vor: Ein Nest war weit und breit nicht zu sehen, dafür zig Tiere verschiedene Arten von Wespen: Hornisse (Vespa Crabro), Gallische Feldwespe (Polistes Dominula), Deutsche Wespe (Vespa Germanica) und Gemeine Wespe (Vespa Vulgaris). Alle Tiere krabbelten über die Steine oder flogen um den Baum herum.
Was war da los?
Die Weide hatte Blattläuse, welche ein süßliches Sekret absonderten. Dieses Sekret tropfte herunter und klebte sich auf die darunter befindlichen Steine auf der einen und dem Rasen auf der anderen Seite. Der Rasen wurde regelmäßig gesprengt und gemäht. Dieser Bereich war frei von Wespen. Die Steine lagen nahezu regengeschützt unter dem Baum und wimmelten nur so vor Tieren. Auf dem Foto erkennt man deutlich die dunkleren Steine, die mit Sekret verklebt sind.
Die Wespen hatten das perfekte „All you can eat“-Buffet gefunden. Sie waren so damit beschäftigt das Sekret auf zu lecken, dass es sie überhaupt nicht störte, dass wir direkt daneben standen und dem Treiben staunend zu sahen.
Unser Rat: Die Steine mit Wasser abspülen evtl. auch zusammenharken, in eine Schubkarre o.Ä. füllen und abdecken, so ist dieser Bereich, der direkt am Zugangsweg zum Garten liegt, schon mal sichererer. Der Baum könnte ebenfalls als Sofortmaßnahme mit Wasser abgespritzt werden.
Letztendlich sind die Wespen nur die Vorboten für den Befall des Baumes. Es werden ziemlich schnell die natürlichen Fressfeinde der Blattläuse angelockt: Marienkäfer und Marienkäferlarven, Florfliegenlarven, Vögel, Spinnen, Laufkäfern etc.. Dem nächsten Buffet steht nichts im Wege, dieses Mal allerdings etwas höher.
Die Wespen sind in ca. einem Monat so oder so weg: Dann ist die Wespensaison vorbei